Vorstellung Maria Hackenbusch, Chefsekretärin
Jun
'21
Guten Tag,
Sie erlauben, dass ich mich kurz vorstelle? Hackenbusch, Maria Hackenbusch. Ich bin die Chefsekretärin. Nicht eine, sondern DIE Chefsekretärin. Mein Beruf ist meine Berufung. Das soll gar nicht arrogant klingen, es ist einfach die Wahrheit. Ohne mich wäre Frank Roebers, unser Geschäftsführer, nämlich komplett aufgeschmissen (verzeihen Sie meine Ausdrucksweise). Und das weiß er auch. Der Mann mag ja noch gut in seiner Rolle als Führungskraft sein, aber ein Chef ist eben immer nur so gut wie seine Sekretärin. Ich bin schließlich diejenige, die seinen Kalender für die nächsten 12 Monate vollständig auswendig kann. Ich erinnere ihn an den Geburtstag seiner Lebensgefährtin und natürlich mache ich ihm auch gleich passende Geschenkvorschläge. Männer brauchen dabei ja generell meistens Hilfe. Bekommen Sie keine, bleibt Frau sowieso nur der Umtausch. Jedenfalls kümmere ich mich um alles. Ich organisiere seine Meetings, plane seine Reisen (vor meiner Zeit steckte der Mann mal in Island fest, unglaublich!), führe Protokoll und erleichtere sein Leben. Das ist meine Aufgabe und ich liebe sie. Meistens jedenfalls.
In den nächsten Monaten werde ich Sie an meinem Arbeitsalltag teilhaben lassen – und auf eines können Sie sich freuen: Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen. Meine Augen und Ohren sind überall. Und damit auch ihre!
Was mich selbst betrifft, so möchte ich allerdings nicht allzu viel über mein Privatleben hier preisgeben, das tut auch nichts zur Sache. Nur so viel vielleicht: Ich bin Ende 50 und seit über 30 Jahren verheiratet. Kinder haben mein Mann und ich nicht, dazu war einfach nie Zeit bei unseren anspruchsvollen Berufen. Nach der Arbeit finde ich Ausgleich bei der Haus- und Gartenarbeit (natürlich könnten wir dafür auch Personal einstellen, aber man selbst kann es halt einfach am besten, finden Sie nicht auch?). Urlaub machen wir immer in Grömitz, da haben wir eine Ferienwohnung. Zwei Wochen im Mai, zwei im Oktober, wenn es nicht heiß ist. Darüber hinaus engagiere ich mich ehrenamtlich in unserem örtlichen Kirchenchor. Das ist immer sehr nett, auch wenn unter den anderen Frauen natürlich die ein oder andere dabei ist, die das nötige Maß an Ernsthaftigkeit bei unseren Proben etwas vermissen lässt.
Eine Sache irritiert Sie vielleicht noch, wenn Sie die einsnulleins bereits kennen sollten. Im Büro duzen sich hier alle, das war schon immer so. Natürlich füge ich mich dieser Regel, wie es sich gehört, aber wissen Sie, privat mag ich das höfliche “Sie” einfach lieber. Ich muss Ihnen ehrlich gestehen, dass es mich immer noch irritiert, wenn hier ein daher gelaufener Schülerpraktikant den Herrn Roebers einfach mit „Frank“ anspricht. Für mich persönlich schickt sich das einfach nicht. Aber nun gut, wir sind hier in einem sehr modernen Unternehmen. Es ist schon sehr anders als in meinem Ausbildungsbetrieb, in dem ich über 35 Jahre gearbeitet habe. Auch so etwas wie „Homeoffice“ oder die Tatsache, dass hier jeder arbeiten kann, wann und wo er will, ist für mich bis heute sehr befremdlich. Für eine Chefsekretärin spielt all dies aber sowieso keine Rolle. Sie ist immer da, wenn ihr Chef da ist. Und darüber hinaus, schließlich muss auch vieles vor- und nachbereitet werden. Aber für solch wichtigen Dinge abseits des kreativen Brainstormings hat der Herr Roebers natürlich keine Zeit. Vielleicht weiß er nicht einmal, was ich eigentlich wirklich alles für ihn tue. Aber: Er weiß, dass er mich braucht und das ist die Hauptsache.
Zuletzt möchte ich an dieser Stelle noch deutlich klarstellen, dass ich meinen Beruf wirklich liebe – auch wenn Sie in den nächsten Wochen vielleicht das ein oder andere Mal den Eindruck gewinnen könnten, es sei anders. Dieser Online-Blog bietet mir einfach zum ersten Mal in meinem Leben die Gelegenheit, weitestgehend anonym all das zu kommunizieren, was mich beschäftigt. Und die Tatsache, dass ich Sie ebenso wenig persönlich kenne wie Sie mich, macht all das erst möglich.
Ich freue mich darauf, Ihnen nun regelmäßig über all die kleinen und großen Geheimnisse berichten zu können – selbstverständlich dürfen Sie sich auf spannende Interna und das ein oder andere Gerücht freuen. Denn wie ich bereits sagte: ich habe meine Augen und Ohren überall …
Hochachtungsvoll
Ihre Maria Hackenbusch
Chefsekretärin

Maria Hackenbusch
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